Morbus Parkinson
Krankenheitsbild:
Langsamere
Körperbewegungen oder Veränderungen von Gang und Körperhaltung können auf eine
beginnende Parkinson-Krankheit hindeuten. Weitere typische Beschwerden im
frühen Krankheitsstadium sind schmerzhafte, zumeist einseitig auftretende
Muskelverspannungen im Nacken-Schulter-Bereich, die sich insbesondere nach dem
Aufwachen häufen. Oft werden diese Beschwerden zunächst als Muskel- oder
Gelenkerkrankungen fehlgedeutet.
Die
Parkinson-Krankheit zeigt anfangs oft keine eindeutigen Symptome, sondern eher
unklare Beschwerden. Als einer der frühesten Hinweise gelten Riechstörungen.
Aber auch feine Bewegungsstörungen der Hände können auf die Schüttellähmung
hindeuten. Das Schriftbild kann unregelmäßiger, zittriger und kleiner werden. Darüber
hinaus kann sich die Stimme verändern, sie wird monotoner und leiser oder hört sich
heiser an.
Weitere
Warnzeichen sind Kraftlosigkeit und Leistungsabfall. Parkinson ist zwar nicht
heilbar. Die richtige Therapie und eine aktive Lebensweise können die
Lebensqualität der Betroffenen aber deutlich steigern. Bei den meisten
Patienten wird die Diagnose Parkinson erstmals im Alter zwischen 50 und 60
Jahren gestellt.
Durch den Verlust, Bewegungsabläufe kontrolliert steuern zu können, treten folgende Symptome auf:
· Muskelsteifheit
· Zittern
· Bewegungsarmut
· Gleichgewichtsstörungen
· Sprachstörungen
Hinzu können noch Depressionen kommen, da selbst die einfachsten Dinge des alltäglichen Lebens ohne Hilfe kaum mehr gemeistert werden können.
Da diese Symptome auch für andere
Krankheiten typisch sein können, muss die Diagnose Parkinson unbedingt von
einem Facharzt abgeklärt werden, um die Behandlung gezielt durchführen zu
können.
Ursache
und Verlauf:
Die genaue Ursache für den Zellabbau
im Gehirn ist wissenschaftlich noch nicht bekannt. Zu den ersten Anzeichen für
eine Parkinson Erkrankungen können Müdigkeit und Empfindungsstörungen im
Nackenbereich oder den Gliedern sein. Oftmals kommt ein leichtes Zittern einer
Hand hinzu, welches nicht kontrolliert gesteuert werden kann. Auch sonst sind
feinmotorische Fähigkeiten, wie das Schließen von Knöpfen usw. gestört. Ein
Fortschreiten der Krankheiten ist daran zu erkennen, dass mit der Zeit auch die
andere Körperseite betroffen wird. Es kommen Probleme beim Gehen dazu und auch
das Sprechen fällt schwerer, die Motorik und Feinmotorik ist immer mehr
eingeschränkt. Auch wenn die Symptome immer stärker ausgeprägt auftreten, hat
die Parkinson Krankheit nicht den Tod zur Folge.
Pflegerische Aspekte:
Der
Parkinson-Erkrankte sollte sich in guten fachlichen Händen befinden, entweder
beim langjährigen Hausarzt oder bei einem Neurologen oder Spezialisten. Da die
Betroffenen oft über ein erhöhtes Misstrauen verfügen, sollte ein häufiges
Wechseln des behandelnden Arztes vermieden werden. Durch das verlangsamte Reden
benötigen die Betroffene mehr Zeit und Ruhe als andere, um seine Probleme zu
schildern. Am Anfang ist es wichtig, dass zwischen den Arztbesuchen nicht allzu
viel Zeit verstreicht, damit der Arzt Veränderungen im Krankheitsverlauf
rechtzeitig feststellen und darauf reagieren kann.
Dem
Parkinson-Erkrankten sollte für alle Tätigkeiten ausreichend Zeit und Ruhe zur
Verfügung stehen. Manchmal ist es für die Betroffenen hilfreich, wenn Sie bei
bestimmten Aufgaben wie z. B. dem Essen alleine gelassen werden. Die
Gesellschaft von anderen kann ihnen das Gefühl vermitteln, beobachtet zu
werden, die Aufgabe dann besonders gut zu erfüllen endet dann oft im Gegenteil.
Als Folge zieht der Betroffene es beim nächsten Mal vielleicht eher vor, ganz
auf das Essen zu verzichten.
Ein fester
Tagesplan gibt dem Betroffenen Sicherheit. In einem Zeitplan können alle
Termine und Aufgaben eines Tages festgelegt werden, angefangen von der Einnahme
der Medikamente, über Essenszeiten, Zeiten für Übungen, Arztbesuche bis hin zur
Pflege sozialer Kontakte.
Versorgung mit Hilfsmitteln:
Durch die
Symptomatik der Parkinson-Erkrankung kommt es bei den Betroffenen zu vermehrten
Schwierigkeiten bei der Erfüllung der täglichen Aufgaben wie zum Beispiel beim An-
und Auskleiden, Nahrungsaufnahme oder der Hygiene. Eine gute und umfassende
Versorgung mit Hilfsmitteln erleichtert dem Pflegebedürftigen den Alltag und
erhält und fördert die Selbstständigkeit.
Nützliche
Hilfen:
- Gehhilfen wie Rollstuhl oder Rollator u.a.
- Verdickte Griffe zum besseren Greifen von Stiften u.a.
- Spezielles Essbesteck, Teller & Trinkgefäße
- Knöpfhilfen, Anziehhilfen, Greifhilfen
- Spezielle Kleidung
Tipps beim Essen und Trinken:
Durch den
Tremor ist der Pflegebedürftige oft sehr eingeschränkt und behindert bei der
Nahrungsaufnahme. Der Weg vom Teller zum Mund muss so kurz wie möglich sein, um
ein Herunterfallen der Nahrung zu verhindern. Der Stuhl sollte so nah wie
möglich am Tisch stehen, der Tisch lieber etwas zu hoch als zu niedrig sein.
Bei einer unruhigen Hand ist das Essen mit dem Löffel einfacher und sicherer
zum Mund zu führen als mit der Gabel. Trinkgefäße sollten nur bis zur Hälfte
gefüllt sein, um ein Überschwappen des Getränks zu vermeiden.
Tipps zur
Gestaltung des Wohnumfelds:
- Anbringung von Handläufen
- Eventuell einen Treppenlift installieren,
- Vermeidung von künstlichen Barrieren oder Teppichkanten,
- Rutsch– und standfeste Möbel, und gerade Stühle mit hoher Rückenlehne und Armlehnen,
- Anpassung der Betthöhe auf Sitzhöhe,
- Ausstattung des Bades durch Haltegriffe, Toilettensitzerhöhung, höhenverstellbares Waschbecken, Duschstuhl, Badewannensitz
- Installation von Sprechanlagen,
Türspionen usw. in passender Höhe
Die Pflegeversicherung bezuschusst Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Umfelds, sprich Umbaumaßnahmen im persönlichen Wohnraum, mit bis zu 2.557,00 Euro je Maßnahme. Nach Beendigung einer Maßnahme, z. B. der behindertengerechten Ausstattung des Bades, kann, bei einer veränderten Pflegesituation, eine neue Maßnahme beantragt werden.